Dienstag, 8. September 2015

der gedanke der konkurrenz ist in unserem alltag mittlerweile allgegenwärtig.
die menschen neigen immer mehr dazu sich selbst und auch andere anhand von oberflächlichen, teilweise mangelhaften und lächerlich unbedeutenden beobachtungen zu definieren. was laut wilhelm busch die aufrichtigste form der anerkennung sein soll, ist in meinen augen mehr bremse als motor. von neid zerfressen wird alles und jeder verglichen und das selbstbewusstsein durch selbstbeweihräuchernde posts gepusht, um den täglichen wahnsinn irgendwie ertragen zu können. gute gedanken, werteverständnisse und tugenden werden von der neidspirale erfasst und erstickt.

die ständige missgunst schafft leid: sie tut nicht nur unseren mitmenschen unrecht, sondern schadet vor allem einem selbst. verbunden mit frust werden die neidgefühle  mit einer ausgeprägteren selbstpräsentation kompensiert. um jenes, was man bei anderen beanstandet, dann selbst zu machen.  wie viel davon ist noch echt?
und wie viel davon gehört zu der glanzvollen fassade mit der ein idealisiertes selbstbild geschaffen werden soll?
einzigartigkeit und charakter gehen verloren. gelenkt von minderwertigkeit wird die eigene verunsicherung von der inszenierung des gewünschten selbst überdeckt.

damit aber missgunst und täuschung ihre zerstörerische kraft verlieren, muss man sie sich erst einmal eingestehen und sich vor allem von übertriebenen vergleichen mit anderen lösen. wie arthur schopenhauer schon einmal sagte: "wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt."
also: kein jammern, kein hardern, kein verurteilen oder verachten.
sondern augen auf: das leben kann so schön sein -  auch oder vor allem ohne tausend prestigeobjekte oder raster, in die man gefälligst zu passen hat.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

write me some lovenotes.